Mitgliederversammlung der Bauinnung Westfalen-Süd
Kreis Siegen-Wittgenstein/ Kreis Olpe. Zur diesjährigen Mitgliederversammlung der Bauinnung Westfalen-Süd hatte Obermeister Stephan Hundhausen unter Berücksichtigung der coronabedingten Abstands- und Hygienemaßnahmen in den Spandauer Saal der Siegerlandhalle eingeladen. Neben den obligatorischen Tagesordnungspunkten wie Jahresrechnung und Haushaltsplanung der Innung sowie des Aus- und Weiterbildungszentrums Bau in Kreuztal standen vor allem die aktuelle Entwicklung sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Fokus.
Obermeister Stephan Hundhausen begrüßte seine Innungskollegen und ließ zu Beginn der Sitzung das vergangene Jahr sowie die Aktivitäten der Innung Revue passieren. Vor der Corona-Pandemie haben verschiedene baurechtliche Fachvorträge, die großen Zuspruch fanden, ein gemeinsamer Ausflug zur Besichtigung der JVA Attendorn sowie eine kleine Baumesse im Aus- und Weiterbildungszentrum Bau stattgefunden. Auch die Rückkehr zur Meisterpflicht in 12 Gewerken, für die sich insbesondere das Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Handwerk stark gemacht hatte, ließ das Innungsoberhaupt nicht unerwähnt. Besonders gefreut habe sich die Innung über den Besuch von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Mai im AWZ-Bau. Der Besuch sei durch Vermittlung der Kreishandwerkerschaft zustande gekommen. Der Minister habe sich viel Zeit genommen und lobend über die Konzeption der digitalen Umsetzung der Lernmethoden im AWZ Bau geäußert.
Corona: Homeoffice, Telefonkonferenzen und knifflige juristische Fragen
Jürgen Haßler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd blickte insbesondere auf die vergangenen Monate der Corona-Pandemie zurück und erläuterte die allgemeine Lage im heimischen Handwerk. Das Handwerk sei bis dato noch verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen. Auch die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd war als Arbeitgeber unmittelbar vom Lockdown betroffen und musste in dieser Zeit die Räumlichkeiten für Publikumsverkehr vorübergehend schließen. Über andere Kanäle sei dies aber gut kompensiert worden. „Wir haben Homeoffice ermöglicht und vieles via E-Mail, Telefon und Videokonferenzen gemanagt“, betont Jürgen Haßler. „Für unsere Mitgliedsbetriebe stellten sich überwiegend Fragen zum organisatorischen Umgang mit Corona. Es ergaben sich zudem komplexe juristische Fragestellungen in Bezug auf Vertragsverhältnisse, Abschlussprüfungen und Arbeitsrecht“, ergänzt Stefan Simon, juristischer Referent der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd.
AWZ Bau: Neubau eines Schulungs- und Verwaltungsgebäudes
Nachdem Jürgen Haßler die Jahresrechnung 2019 sowie den aktuellen Haushaltsplan vorstellte – beides wurde einstimmig genehmigt – leitete Obermeister Stephan Hundhausen über zu Horst Grübener, Geschäftsführer des Aus- und Weiterbildungszentrums Bau in Kreuztal, das von der Bauinnung Westfalen-Süd und der Zimmerer-Innung Westfalen-Süd getragen wird. „Wir als Innung legen sehr viel Wert auf die Themen Aus- und Weiterbildung. Ich freue mich deshalb, mehr zum aktuellen Stand des geplanten Neubaus des Schulungs- und Verwaltungsgebäudes des AWZ Baus zu erfahren.“ Während das Bauhandwerk insgesamt bisher glimpflich davongekommen ist, wurde das Aus- und Weiterbildungszentrum Bau (AWZ Bau) in Kreuztal hart von der Corona-Pandemie getroffen. Zur Eindämmung des Virus musste das moderne Zentrum sieben Wochen lang schließen und den kompletten Aus- und Weiterbildungsbetrieb einstellen. Zwar habe man versucht, auf Online-Seminare im Sinne des Distanz-Unterrichts umzustellen, aber insbesondere die praktischen Übungen konnten dadurch nicht ersetzt werden. „Rund 200.000€ haben wir in dieser Zeit verloren. Geld, das wir nicht zurückbekommen. In dieser Situation haben wir natürlich sehr genau abgewogen, ob der geplante Neubau eines Schulungs- und Verwaltungsgebäudes für uns überhaupt noch zu stemmen ist“, so Horst Grübener. Nichts desto trotz blickt er positiv in die Zukunft: Die Ausbildungszahlen sind stabil und just in diesen Tagen haben 137 junge Menschen ihre Ausbildung im heimischen Bauhandwerk begonnen und füllen die Ausbildungshallen des AWZ Bau wieder mit Leben. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung von 18%. „Das stimmt uns optimistisch. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns deshalb entschlossen, auch den Neubau, für den wir eine Förderung von insgesamt 65 % durch Bund & Land bekommen, wie geplant zu realisieren.
Unter Punkt „Verschiedenes“ stand dann der informelle Austausch der Kollegen im Vordergrund.
Obermeister Stephan Hundhausen begrüßt seine Innungskollegen zur diesjährigen Mitgliederversammlung.
Horst Grübener, Geschäftsführer des Aus- und Weiterbildungszentrums Bau in Kreuztal.
Text und Foto(s): © TEXTWERK ATTENDORN, Rebecca Dalhoff, Attendorn