4. Schneidewettbewerb des Landesverbandes Fliesen und Naturstein Westfalen
15 Auszubildende des Fliesenleger-Handwerks haben kürzlich im Aus- und Weiterbildungszentrum Bau (AWZ-Bau) in Kreuztal-Fellinghausen im Rahmen eines Leistungswettbewerbs für Fliesenleger sehr gute Leistungen gezeigt. Gestartet hatte der Wettbewerb für die Teilnehmer aus ganz Westfalen am Freitagmorgen. Einige der jungen Auszubildenden aus dem 2. und 3. Lehrjahr nahmen bereits zum zweiten Mal teil. Der Schneidewettbewerb des Landesverband Fliesen und Naturstein Westfalen fand bereits zum vierten Mal statt.
„Vorher war der Austragungsort immer in Ahaus im Münsterland, diesmal bei uns im Kreis Siegen-Wittgenstein“, erklärten die beiden Fliesenlegermeister Michael Bär und Ralph Werthebach. Beide freuten sich, dass in diesem Jahr so viele junge Menschen an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Am ersten Tag wurden die Teilnehmer Jonas Pfau, Cabdi Faisal, Finn Lange, Ruben Probst, Tim Strate, Dennis Wolff, Marcel Ossipenki, Lenn Bermpohl, Emre Sarikaya, Nilas Backhaus, Arman Rashoyan, Robin Büttelbrock, Nalio Mathea, Julius Niehoff und Michael Terhörst von Tim Wellberg, Fliesenlegermeister und Bundestrainer, mit der Aufgabe vertraut gemacht. Ziel war am Ende, ein Fliesenbild mit Wolken, einer Sonne, einem Schiff und der aktuellen Jahreszahl auf eine Rigipswand anzubringen. Wichtig war dabei für die Azubis, dass sie bei der Anlernphase die Schnitttechniken verstehen und später auch gut umsetzen können. Der Umgang mit einem Meisterzirkel, gilt noch nicht flächendeckend zu den Aufgaben im 2. und 3. Lehrjahr.
„Wir wollen erreichen, dass sich die jungen Menschen sorgfältiger mit der Arbeit und den Zeichnungen auseinandersetzen“, erklärte Ralph Werthenbach, der zugleich stellvertretender Obermeister der Bauinnung Westfalen-Süd ist. „Sie sollen auf die Sauberkeit der Schnitte achten und auf das Fugenbild. Und wichtig waren bei der anschließenden Bewertung auch die Schleifarbeiten an den Fliesen. Diese dürfen schließlich nicht scharfkantig und somit zu einer Gefahr werden. Natürlich spielte auch die Zeit eine Rolle, wenn auch nur eine untergeordnete“, erklärte Michael Bär, der wie viele andere Auszubildende nicht nur prüfend auf die Finger der Abzubildenden schaute, sondern ihnen auch hier und da mal einen kleinen Tipp gab. „Wichtig ist uns auch, dass die jungen Menschen lernen, dass es den Satz ´Geht nicht, gibt´s nicht´, nicht geben sollte. Zusammen mit dem Kunden können wir in unserem tollen Fliesenlegerhandwerk Lösungen erarbeiten, die vielleicht auf den ersten Blick nicht immer einfach sind, aber handwerklich und mit den verwendeten Materialien umsetzbar sind“, fügte der Fliesenlegermeister hinzu. Nachdem die Teilnehmer des Schneidwettbewerbs am ersten Tag fleißig das neu erlernte bereits umgesetzt hatten, wurde der Abend anschließend noch gemeinsam im Gasthof Scherer in Wenden-Schönau verbracht. Am zweiten Wettbewerbstag galt es dann, die Fliesen nach dem vorgegebenen Bild auf die Rigipswand zu bringen.
Die Jury, bestehend aus den Fliesenlegermeistern Tim Wellberg, Andreas Telaar und Burkhard Wieczorek, nahmen die Werke genauer in Augenschein. Danach führten sie als Abschluss eine Siegerehrung durch. „Gewinner seid ihr alle. Einige von euch waren bereits im letzten Jahr dabei. Das machte sich beim Schneiden schon bemerkbar“, so Michael Bär. Alle Teilnehmer erhielten eine Teilnehmerurkunde. Auf den 3. Platz des Siegertreppchens hatte es Robin Büttelbrock geschafft. Der 19-Jährige aus Ledgen absolviert seine Ausbildung bei der Firma Fliesen Welberg. „Man konnte bei dem Wettbewerb viel mitnehmen für unseren wunderbaren Beruf. Besonders was die Sauberkeit bei der Ausführung der Arbeiten angeht. Es waren zwei intensive Tage mit einem gewissen Stressfaktor“, so Robin Büttelbrock.
Auf den 2. Platz hatte sich Michel Terhörst (Fliesen Lepping GmbH) gearbeitet. Der 20-Jährige will bei seiner Arbeit noch mehr an der Feinfertigkeit feilen und ist dankbar für die Tipps und Tricks, die er sammeln durfte. Im Vorjahr war er Sieger beim Schneidwettbewerb in Ahaus.
Jonas Pfau, der seine Ausbildung beim Fliesenlegermeister Michael Bär macht, war auch im letzten Jahr in Ahaus dabei. Für die besondere Arbeit, die der 17-Jährige in den beiden Tagen präsentiert hatte, durfte er auf dem Siegertreppchen auf den 1. Platz klettern. „Ich habe in dieser Aufgabe eine gute Übung gesehen, mich vor allem auf die Arbeit genau zu konzentrieren. Es war anspruchsvoll und hat viel Spaß gemacht. Es ist für mich immer wichtig, das Beste zu geben“, so Jonas Pfau. Vorkenntnisse habe er bereits durch seinen Vater, der als Fliesenlegermeister seinem Sohn offenbar schon ein bisschen Talent in die Wiege gelegt hat. Glückwünsche für die guten Leistungen sprach am Ende auch Dr. Bernhard Baumann als Hauptgeschäftsführer der Bauverbände NRW aus.
Die Teilnehmer begeisterten die Jury beim 4. Schneidewettbewerb des Landesverbandes Fliesen und Naturstein Westfalen.
Der 17-jährige Jonas Pfau eroberte Platz 1.
Text und Fotos: Kai Osthoff